Welt von Morgen Beruf

e-Portfolio

Im Kanton Luzern wurde für Lernende der Informatikmittelschule ein e-Portfolio eingeführt. Dies ermöglicht, unabhängig des Ausbildungsstandortes, die erlangten Kompetenzen mit konkreten Umsetzungsarbeiten zu verknüpfen. Bei Bewerbungen kann das e-Portfolio als Referenz vorgelegt werden.

Alois Koller

Alois Koller, Leiter Informatikmittelschule Luzern

«Die im Lerngefäss ‘Integrierte Praxisteile’ selbstständig oder gemeinsam erarbeiteten Kompetenzen führen im Lernportfolio zur Schärfung des individuellen Profils. Durch die gezielte Veröffentlichung von dabei entstandenen Arbeitsproben auf GitHub/GitLab werden die in der Ausbildung erworbenen Kompetenzen für potenzielle Arbeitgeber nachvollziehbar.»

Roland Bucher
Roland Bucher, Fachbereichsleiter Informatik BBZW Sursee

«Das Lernportfolio fördert die standortübergreifende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Lernorten FMZ (Berufsmaturität), ICT- Zentralschweiz (Überbetriebliche Kurse) und dem BBZW (Fachkunde Informatik). Die erarbeiteten Kompetenzen werden dabei nicht wie im Zeugnis mit Noten, sondern durch umgesetzte Produkte ausgewiesen.»

Ausgangslage

Um dem Fachkräftemangel in Bereich Informatik entgegenzuwirken, haben das Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrum (FMZ) und das Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik (BBZW) 2016 gemeinsam die Informatikmittelschule (IMS) ins Leben gerufen. Der Ausbildungsgang richtet sich an leistungsstarke Lernende, die parallel zum eidgenössischen Fähigkeitszeugnis als Informatiker/in mit Fachrichtung Applikationsentwicklung, auch die Berufsmatura des Typs Dienstleistungen erlangen möchten. Es handelt sich um ein vollschulisches Modell mit einem einjährigen Praktikum im vierten Schuljahr.

Eine erste Durchführungsphase hat gezeigt, dass die Ausbildung durch zusätzliche Praxismodule verbessert werden kann. In Folge haben das BBZW und das FMZ gemeinsam integrierte Praxisteile erarbeitet. Das Projekt «e-Portfolio» wurde lanciert, damit die Handlungskompetenzen standortübergreifend erarbeitet und mit konkret umgesetzten Projektarbeiten verknüpft werden können. Als Grundlage wurde das Office365 Produkt «Teams» gewählt.

Projektziele

Ziel des Projekts ist die Erstellung einer von den Ausbildungsstandorten unabhängigen Plattform, welche die Verknüpfung von Kompetenzen mit konkret umgesetzten Produkten ermöglicht. Dadurch wird die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Lernorten vereinfacht und die Klassen können standortunabhängig mit einer einheitlichen Datenablage arbeiten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Lernenden bei Bewerbungen für eine Arbeits- oder Praktikumsstelle über das e-Portfolio ihre Kompetenzen und Arbeitsreferenzen übersichtlich ausweisen können.

Strategie 2023: Dieses Projekt entspricht dem strategischen Handlungsfeld 5 Neue Bildungsformate entwickeln der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung (DBW).

Abgeschlossene Meilensteine

August 2020: Konzeptionsphase ist abgeschlossen
Im Februar 2020 startete das Projekt e-Portfolio. Als erster Schritt wurde ein Konzept für die neue Datenablage erarbeitet, welches bis August fertiggestellt wurde.

Juli 2021: e-Portfolio steht bereit
Zusammen mit der PH Luzern wurde nach der Konzeptionsphase ein gemeinsames Verständnis und ein Leitfaden entwickelt, wie das e-Portfolio im Unterricht eingesetzt werden soll. Parallel dazu konnten bis Juli 2021 die integrierten Praxisteile und die Datenablage erstellt werden.

August 2021: Startschuss für die ersten Klassen
Ab Schuljahr 2021/2022 konnte das e-Portfolio für die Lernenden des ersten und zweiten Lehrjahres erfolgreich lanciert werden. Die weiteren Schulstufen folgen schrittweise in den nächsten Jahren.

Weitere Schritte

Die Projekte, welche die Lernenden während ihrer Ausbildung erarbeiten, sollen sie künftig nicht nur auf dem internen e-Portfolio sondern auch auf öffentlichen Netzwerken wie GitHub/GitLab aufschalten können. Auf diesen Plattformen stellen Entwickler weltweit ihre Codes zur Verfügung, um sie gegenseitig zu nutzen oder weiterzuentwickeln. Für die Lernenden bieten diese Netzwerke eine weitere Möglichkeit, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu profilieren und ihre Projekte bei potenziellen Arbeitgebern als Referenz auszuweisen.

Ansprechpartner

Projektleiter: Alois Koller
Prorektor / Leiter IMS & BM2, FMZ Luzern
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